Tomaten lassen sich von Hobbygärtnern ohne weiteres zuhause züchten. Dazu braucht man lediglich etwas Geduld und weniger Geschicklichkeit. Was sollte man wissen, damit die Tomaten gut gedeihen und dann nicht nur essbar, sondern lecker und köstlich sind?
Inhaltsverzeichnis
Tomaten zuhause – ein Überblick und wichtigste Infos zum Thema
Falls man sich dafür entscheidet, Tomaten im eigenen Haus zu züchten, sollte man über gewisse Kenntnisse verfügen. Zum einen braucht man zu diesem Zweck kein separates Treibhaus oder Wintergarten, was aber auf jeden Fall von Vorteil ist. Dieses Gemüse lässt sich im Inneren einfach anpflanzen, indem man es in einen warmen Raum platziert. Es sollte eher kein Schlafzimmer sein, sondern am besten ein wenig aufbesuchter Raum, damit es sozusagen Ruhe zum Wachsen hat.
Pflanzen steigern die Luftfeuchtigkeit, was man an dieser Stelle beachten sollte. Auf keinen Fall sollte man Tomaten vergießen, nicht nur, weil sie keine Staunässe dulden. Es handelt sich auch um die Rutschgefahr. Weiterhin, was von Bedeutung ist, ist ihre Positionierung. Ein guter Tipp: Tomaten stellt man auf ein Regal. Sie sollten sich in unmittelbarer Nähe des Fensters befinden. Sie brauchen nicht viel Sonne, sondern das Tageslicht ist genügend. Im Laufe der Zeit stellt man es um. Sie neigen dazu, zur Seite zu kippen.
Deswegen sollte man die Seiten, davon sie das Licht bekommen, wechseln. Nützlich sind Regale auf Rollen. Dazu sind niedrige, dünne Stützen empfehlenswert. Sie halten das Gemüse fest. Es können Schaschlik-Stöckchen sein.
Tomatenzucht – Vorbereitung für die Zucht, notwendige Ausstattung
Zunächst beginnt man damit, passendes Saatgut zu wählen und anzuschaffen. Dies kauft man entweder online oder bei Gärtnern und Gemüsegärtnereien. Man wählt entweder samenfeste Sorten oder Hybriden. Dabei muss man darauf achten, dass sie als F1 bezeichnet werden. Saatgut lässt sich ebenfalls selber gewinnen. Das samenfeste Saatgut hat diesen Vorrang, dass es sich ohne weiteres vermehren lässt, wobei die Nachzucht gleiche Eigenschaften hat. Diese Sorten sind ja auch sehr strapazierfähig und beständig.
Sie haben jedoch weniger Früchte als Hybriden. Hybriden eignen sich dagegen nicht besonders gut für die weitere Zucht. Hybriden sind noch robuster, doch bei Nachzucht, falls diese geplant wird, weiß man nicht, welche Eigenschaften dominierend werden. Saatgut gewinnen macht eine günstige Alternative aus. Sowohl von Pflanzen als auch Früchten lassen sich Samen einfach gewinnen.
Was braucht man zum Anbau?
Wie erwähnt kann man Tomaten entweder auf einem Regal oder ja auch, beispielsweise auf der Fensterbank anbauen. Hauptsache, sie sollten ein südliches Fenster bekommen. Weiterhin sind für Tomaten passende Behälter notwendig und essentiell. Sowohl Kübel als auch Töpfe eignen sich ideal zu diesem Zweck. Tomaten benötigen entsprechend viel Platz für ihre Wurzel. Für gewöhnlich wäre ein Gefäß von 15 l ausreichend. Behälter werden aus Holz, Ton oder Kunststoff hergestellt. Ferner benötigen Wasserspeichergefäße einen Überlauf. Außerdem sollte es ein Abflussloch geben.
So viel zum Thema Gefäße. Für die Zucht braucht man ein richtiges Substrat. Da Tomaten Starkzehrer sind, haben sie Nährstoffangaben gern. Ein reich an Nährstoffen Substrat wie hochwertige Pflanzenerde ist am besten. Die Erde sollte locker sein. Sie nimmt reichlich Feuchtigkeit auf, beinhaltet Kalk, der pH-Wert ist leicht sauer und beträgt 6-7. Drüber hinaus verwendet man mineralische Düngemittel, darunter Flüssigdünger, Düngestäbchen, Blaukorn.
Außerdem braucht man für die Zucht im Winter Pflanzenlampen im roten oder blauen Spektralbereich. Die Leuchte sollte ausreichend Lichtspektrum sowie eine starke Beleuchtungsstärke garantieren.
Tomatensorten für die Wohnung-Zucht
Zwar kann man den Anbau von hohen Stabtomaten in Erwägung ziehen, doch empfehlenswerter sind kompakte Sorten.
- Tumbling Tom red und yellow,
- Minibel,
- Red Robin,
- Schlesische Himbeere – diese Tomate pflanzt man dann in den Garten um. Sie hat eine rosa Farbe, ist eine Fleischtomate, die würzig und saftig schmeckt. Sie wächst bis zu 1,60 m. Hat eine frühe Reifezeit.
- Pflaumentomate (Pink Tiger, Gutafano F1, Diabolik F1),
- San Marzano Tomate ist eine Stabtomate und erreicht eine Höhe von bis zu 1, 50 m. Sie schmeckt süß-fruchtig mit wenig Säure und weist eine späte Reifezeit.
- Cocktailtomate (Clementine, Picolino),
- Mittel- bis spätreife Sorte Tomate Red Pearl, Ochsenherz Tomate, gestreifte Paprikatomate, schwarze Tomate, Zitronentomate.
Beheizter Wintergarten für den Anbau
Für die Tomatenzucht eignet sich sowohl ein Zimmer in der Wohnung, wo die Temperatur 20 oder mehr Grad beträgt als auch ein Treibhaus, bzw. Wintergarten. Es kann auf keinen Fall ein unbeheizter Kaltwintergarten sein. Evtl. könnte man sich für einen frostfreien, kalten Wintergarten entscheiden, wo der Frostwächter dafür sorgt, dass die Temperatur nicht unter ein bestimmtes Niveau sinkt. Doch die Tomaten brauchen ebenfalls im Winter höhere Temperaturen, um zu gedeihen. Es ist empfehlenswert, sie auf jeden Fall im Frühjahr auszusäen.
Warmwintergärten, anders auch Wohnwintergärten genannt, werden mit Heizung ausgestattet und sind gut wärmegedämmt. Warme Luft sowie hohe Luftfeuchtigkeit, die die Pflanzen verursachen, erinnern an Tropen und begünstigen den Wachstum. Dadurch bildet man eine grüne Oase und einen angenehmen Erholungsort zuhause.
Wie pflegt man Tomaten?
Außer den passenden Behältern samt Substrat und Dünger benötigt man ja auch eine Betäbungshilfe, da diese durch Bienen ausfällt. Man kann das Gewächs sanft rütteln, damit die Pollen verteilt werden. Ventilatoren ahmen den Wind nach. Dagegen sind elektrische Zahnbürsten dabei hilfreich, die Pflanze zu rütteln. Dadurch verteilen sich die Pollen. Der Anbau im eigenen Zuhause ist von Wind, Sonne und Witterungsverhältnissen unabhängig.
Samen fügt man zur Anzuchterde hinzu, wobei man den Abstand von 3 cm hält. Drüber gibt man eine dünne Schicht Erde und feucht diese an. Auf die Schale kann man einen Deckel geben, aber nicht verschließen. Eine perfekte Temperatur beträgt mindestens 20 Grad, und die Erde sollte nass gehalten werden. Nachdem es erste Blätter gibt, setzt man die Setzlinge in einzelne Gefäße. Die Tomaten müssen nicht abgehärtet werden, es sei denn, dass sie in Beete eingepflanzt werden.
Tomatenpflege Schritt für Schritt
- Tomaten werden zuhause weniger gegossen als Freilandtomaten. Mit lauwarmem, kalkfreiem Wasser gießt man einmal täglich.
- Mit dem mineralischen Dünger düngt man alle zwei bis drei Wochen, wenn es noch keine Früchte gibt. Dann einmal pro Woche.
- Beim Pikieren gibt man eine Rankhilfe. Des Weiteren ist das Ausgeizen ratsam.
- Ventilatoren, bzw. Zahnbürsten ist am besten mittags zu verwenden.
- Nicht gereifte Früchte erntet man vor dem nächsten Befruchtungszirkel.
Tomatenzucht zuhause lässt sich ohne weiteres durchführen. Dazu braucht man lediglich ein richtiges Equipment sowie eine angebrachte Pflege. Danach isst man gesunde und köstliche Tomaten statt diesen aus dem Markt, die nicht selten unangenehm duften.